Star Trek – SKIP IT ᴏʀ WATCH IT: TNG
O f F t O p I c (Pt. 69d)
Einst am liebsten, heute tief gesunken und doch nicht verpönt. Mein eigenes Ranking der Star Trek-Serien (der alten Garde) ist längst kein Geheimnis mehr. Die ultimative Frage am Ende der Reihe rückt näher; sie wird lauten: Kann ich meine aktuelle, kognitive Bewertung noch irgendwie plausibel erläutern oder argumentativ untermauern, wenn die Zahlen es nicht hergeben werden? Ich kenne die Antwort bereits. Fürs Protokoll nochmals meine Reihenfolge, bevor ich meine ›SKIP-IT-ᴏʀ-WATCH-IT-Nummer‹ durchzog: DS9, ENT, VOY, TOS, TNG. Punkt. TAS fehlt. Denn TAS steht auf einem anderen Blatt, aus Gründen – wie man es heute so lapidar öfters mal hört, beispielsweise wenn man nicht näher darauf eingehen will (oder kann). Das werde ich allerdings tun, tun müssen, beim Fazit am Ende der Reise. Und dann spielt TAS eine ganz entscheidende Rolle, so viel kann ich bereits vorwegnehmen.
Damit komme ich zu TNG. TNG war tatsächlich mal meine Lieblingsserie. Dass es heute auf dem letzten Rang steht, ist recht einfach zu erklären. Für TOS war ich zum einen zu jung, um mich da ordentlich hineinzufuchsen, zum anderen kannte ich das englische Original noch nicht. VOY startete erst nach TNG, wie natürlich auch ENT. Und als DS9 begann, war TNG gerade in Staffel 6 (nach der Episode 6x11 lief der Pilot von DS9). Der Rest ist gefühlte Wahrnehmung nach etlichen Jahren der Reflexion, mehrmaligen Rewatches und so weiter, was letztlich überhaupt zu dieser Blogpost-Reihe führte, ja, sie möglich machte.
Apropos Gefühl. Es hat mich nicht, wie bei TOS, getäuscht. Die erste Staffel von TNG war tatsächlich die bei Weitem schlechteste. Ehe ich aber zu viel spoiler(e), folgt zuerst einmal mein gnadenloses und vor allem langes Bewertungsdokument. Das hartnäckige Herunter-Scrollen zur letzten Seite lohnt sich.
Ruhig, Brauner. Erst mal tief durchatmen. Viel Negatives bringt auch einzelne positive Aspekte hervor. Mein Gefühl – da ist abermals der schwammige Begriff – hat mich teilweise bestätigt, nicht vollständig und in jeder Hinsicht. Die Staffeln 5 und 6 waren die besten (mit einem exakt gleichem Prozentverhältnis von 76,92), 3 und 4 stachen ebenfalls hervor (mit erneut identischen Prozentzahlen von 69,23). Dass die Season 2 indes mehr punktete (63,64 %), als die letzte Staffel (erschreckende 53,85 %), war (für mich) mehr als überraschend. Möglicherweise liegt es daran, dass die 2. Staffel lediglich 22 Episoden hatte, hingegen alle anderen 26 bekamen. Weniger ist manchmal mehr, wobei ich TNG die 180, wie einem guten Darter, gegönnt hätte. Das wiederum hatte leider keine Serie von Star Trek jemals geschafft, oder etwa doch? Dranbleiben. Ich kläre das unter Garantie vor den ›Laufpaketen‹.
Wahnsinnige 63 (von 178) Folgen habe ich jetzt für die ›Textscanner‹ aufzuführen, die man m. E. n. getrost überspringen sollte, kann, darf oder sogar muss. Ich tue das trotz einer Grundfaulheit gerne, jedoch – in dem besonderen Fall – mit einem durchgehend weinenden Auge. Danach folgt mein trauriges ehrliches Fazit, sofern ich es in Worte fassen kann. Womöglich muss ich darüber erst mal schlafen – eine volle Nacht oder zwei halbe Tage.
Staffel 1 (Season 1):
1x02: Mission Farpoint (Encounter at Farpoint, Part II)
1x04: Der Ehrenkodex (Code of Honor)
1x07: Die geheimnisvolle Kraft (Lonely Among Us)
1x08: Das Gesetz der Edo (Justice)
1x11: Die Frau seiner Träume (Haven)
1x12: Der große Abschied (The Big Goodbye)
1x14: Planet Angel One (Angel One)
1x16: Die Entscheidung des Admirals (Too Short a Season)
1x17: Die Sorge der Aldeaner (When the Bough Breaks)
1x18: Ein Planet wehrt sich (Home Soil)
1x19: Prüfungen (Coming of Age)
1x21: Die Waffenhändler (The Arsenal of Freedom)
1x22: Die Seuche (Symbiosis)
1x23: Die schwarze Seele (Skin of Evil)
1x25: Die Verschwörung (Conspiracy)
Staffel 2 (Season 2):
2x01: Das Kind (The Child)
2x04: Der unmögliche Captain Okona (The Outrageous Okona)
2x05: Der stumme Vermittler (Loud As A Whisper)
2x06: Das fremde Gedächtnis (The Schizoid Man)
2x10: Die Thronfolgerin (The Dauphin)
2x14: Rikers Vater (The Icarus Factor)
2x19: Andere Sterne, andere Sitten (Manhunt)
2x22: Kraft der Träume (Shades of Gray)
Staffel 3 (Season 3):
3x05: Mutterliebe (The Bonding)
3x07: Auf schmalem Grat (The Enemy)
3x09: Yuta, die Letzte ihres Clans (The Vengeance Factor)
3x11: Die Verfemten (The Hunted)
3x12: Terror auf Rutia-Vier (The High Ground)
3x14: Riker unter Verdacht (A Matter of Perspective)
3x20: Der Telepath (Tin Man)
3x24: Die Damen Troi (Ménage à Troi)
Staffel 4 (Season 4):
4x04: Endars Sohn (Suddenly Human)
4x06: Die Rettungsoperation (Legacy)
4x09: Die letzte Mission (Final Mission)
4x10: Das kosmische Band (The Loss)
4x13: Der Pakt mit dem Teufel (Devil's Due)
4x16: Die Begegnung im Weltraum (Galaxy's Child)
4x17: Augen in der Dunkelheit (Night Terrors)
4x22: Die Auflösung (Half a Life)
Staffel 5 (Season 5):
5x06: Gefährliche Spielsucht (The Game)
5x11: Der einzige Überlebende (Hero Worship)
5x12: Geistige Gewalt (Violations)
5x13: Das künstliche Paradies (The Masterpiece Society)
5x20: Hochzeit mit Hindernissen (Cost of Living)
5x22: Die imaginäre Freundin (Imaginary Friend)
Staffel 6 (Season 6):
6x03: Der unmoralische Friedensvermittler (Man of the People)
6x05: In den Subraum entführt (Schisms)
6x13: Aquiel (Aquiel)
6x18: In der Hand von Terroristen (Starship Mine)
6x21: Phantasie oder Wahrheit (Frame of Mind)
6x22: Verdächtigungen (Suspicions)
Staffel 7 (Season 7):
7x02: Indiskretionen (Liaisons)
7x03: Das Interface (Interface)
7x06: Traumanalyse (Phantasms)
7x07: Ort der Finsternis (Dark Page)
7x09: Die Raumkatastrophe (Force of Nature)
7x13: Die oberste Direktive (Homeward)
7x14: Ronin (Sub Rosa)
7x17: Der Komet (Masks)
7x18: Der Fall ›Utopia Planitia‹ (Eye of the Beholder)
7x20: Am Ende der Reise (Journey's End)
7x22: Boks Vergeltung (Bloodlines)
7x23: Neue Intelligenz (Emergence)
Einen Moment. Mission Farpoint (Encounter at Farpoint, Part II) soll man nicht sehen? Wie bitte?
Tja, nur Hollywood schafft es, dass ein Franzose einen englischen Akzent hat. Gut, dass ich TNG nicht zuerst im englischen Original gesehen hatte; scheiße nur, dass ich es mal tat. Ein Hoch auf unsere fantastische deutsche Synchronisation, ... die es leider beim Troi-Gebrabbel in der zweiten Folge auch nicht besser machte. Musterhafte Floskeln, leeres Wortgeklingel, eingängige Phrasen gefällig? Bitteschön – nichts für ungut (und vieles für gut?): ›Pain. Pain. Loneliness. Terrible loneliness. I sense pain.‹ Auf Deutsch: ›Schmerz. Schmerz. Einsamkeit. Schreckliche Einsamkeit. Ich verspüre Angst.‹ Oder so beziehungsweise et cetera. Glücklicherweise – sic! – projizierte der coole Wesley einst mein eigenes Empfinden in nur einem Satz auf die Leinwand: ›But Captain Picard is a pain, isn't he?‹ Stellte der Junge da etwa (per Skript) den Commandante infrage? ›Temper, temper, mon Capitaine!‹, zischt es aus der Ferne mir direkt in die Ohren. Ich schweife ab, zurück zur werten Frau Beraterin, jene empathische Counselor Deanna, die ihre schmalen Textpassagen bravourös herunterstammelt [ähnlich wie der Verwalter der angeblichen Station (Groppler Zorn)]: ›A feeling of great joy and gratitude. Great joy and gratitude.‹ Exactamente. No ›(terrible) despair‹, no ›unhappiness‹, dafür ›Satisfaction. Enormous satisfaction.‹ Übersetzung(en) für den Arsch. Wir sparen sie uns in den letzen Zügen aus, ist vermutlich ratsamer. Halten wir daher (und dagegen) fest: ›Mission Farpoint‹, der zweite Teil des Pilotens, überzeugte in zahlreichen Dialogen nicht. Wenn schauspielerische Steifheit auf versuchtes Overacting trifft, wird es schwierig. Bei der Logik sah es nicht sonderlich anders aus. Für ein simples Beispiel: Ich werde tropfnass in einer Holodeck-Umgebung und bin es immer noch, wenn ich in den Korridor trete, so als ob ein Simulator ein echtes türkisches Dampfbad wäre. Substanzloses, holografisches Süßwasser ist eventuell langlebig und hinterlässt hartnäckigere Flecken auf Teppichen als Rotweinkleckser. Good job, DC and GR, was für eine brillante, eine ›good idea‹. Feier(t)e ich (nicht wirklich). Selbst der mächtige, hospitierende Q war kein Retter in den Tiefen der kreativlosen Not. No offence. ›The Naked Now‹ hätte der Pilot werden sollen, ach, was sage ich, ... – ›That is enough, damn it!‹
(True.) My time is up. Ich hoffe, die dürftigen Belegfetzen, out of the context und schwerlich in Gänze nachvollziehbar, reichen, für meine harte, meine strenge Bewertung, die da lautet: Wer sich einen Gefallen tun will, der skippt die zweite Episode. Es – nicht sie! – ist und bleibt ein Unikum. Das Anschauen in mehrfacher Abspielgeschwindigkeit dulde ich großzügigerweise, egal in welcher Sprache. Schade nur, dass sich die Ferengi-Allianz nicht zu den angedachten Haupt-Antagonisten entpuppen durfte, in der Hoffnung ›they find‹ Menschen ›as tasty as their past associates‹. – ›Typical. So typical, ...‹
Der ›180er-Einschub‹: Manche sprechen ja beim siebten Star-Trek-Film (›Generations‹) von einer Doppelfolge von TNG, und ich bin gewillt, dem zuzustimmen. Tut man es so im Geiste, hätte TNG insgesamt 180 Episoden abgeliefert. Triple 20 area, 3 times in a row! Untouchable and uncatchable!
LaUFPakete tragen sich nicht von selbst. 64,61 Prozentpunkte im staffelübergreifendem Verhältnis stehen für 115 sehenswerte Folgen. Nach durchschnittlich 1,83 guten Episoden folgt eine zum Auslassen. Diese nüchterne Feststellung ist windige Zahlenglauberei. Ganz recht. Wenn mir jemand sagt, das eine Serie es mehrheitlich wert ist, gesehen zu werden, kommt der Chancellor Gowron in mir hoch. Mit weit aufgerissenen Augen blicke ich die Person auf Spuckreichweite streng an, ehe ich ihr die Worte ›There is proof of this‹ fragend entgegenwerfe. Bekomme ich Beweise, eine Erläuterung, irgendwas Brauchbares serviert, werde ich dem Rat nachkommen und der Serie eine Chance geben. Nur ein skeptischer Klingone mit Fangzähnen, Stirnwülsten und zotteligem langen Haar würde es grimmig und lautstark ausschlagen, ehe er sich eine Tonne Blutwein reinkippt und dabei lebendige Gagh-Würmer mit den blanken Händen in den Rachen schiebt. Ein Duft von Moschus liegt mir just in der Nase, ich weiß auch nicht warum ..., an den Klischees mag es nicht liegen.
Merke: Sei kein stereotypischer Klingone – sei wie Worf [oder sein Bruder Kurn (der alles vergessen hat)] –, schau TNG ..., und davor das dazu irgendwie passende (hauseigene) Betthupferl, denn: Tote Klingonen-Krieger sind gefährlicher für den Tod als es Lebende je sein könnten.
(Yelling Klingons – Let's see what's out there.)
\v/_
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